Mit mickrigen 14 Punkten landet Deutschland auf den drittletzten Platz beim Eurovision Song Contest 2008 in der serbischen Hauptstadt Belgrad. 14 Punkte hatten übrigens auch Großbritannien und Polen, sodass man sagen könnte, dass man mit diesen Ländern zusammen den letzten Platz dreiteilt.

Damit geht der Abwärtstrend von Deutschland beim Eurovision Song Contest stetig weiter. Schaffte Roger Cicero letztes Jahr mit 49 Punkten noch den 19. Platz, ist es dieses Jahr mit den No Angels und gerade einmal 14 Punkte ein wirkliches Desaster. Und hätte Bulgarien mit 12 Punkten, wahrscheinlich wegen Sängerin Lucy die aus Bulgarien stammt, nicht noch einen Punkteschub gegeben, hätte Deutschland das schlechteste Ergebnis seit mindestens 15 Jahren gehabt. Mit diesem 23. Platz ist man gerade ein Platz vor dem Jahr 2005, in dem Gracia auf den 24. Platz gelandet ist.

Auch wenn der deutsche Kommentator des Song Contestes und später auch Thomas Hermanns die No Angels in hohen Tönen lobten, muss man, wenn man ehrlich ist, mit der Wertung von Europa doch fast schon zufrieden sein. Ein so blasser Auftritt, ohne viel Power und Witz, verdient auch nicht mehr Punkte. Fast schon lächerlich klingen die Äußerungen der No Angels im Vorfeld, die meinten, dass sie unter die besten 5 kommen würden.

Sicherlich haben sich die meisten Länder untereinander unterstützt, sprich die Nachbarländer gegenseitig hohe Punktezahl gegeben. Dies war vor allem wie immer bei den östlichen Ländern, aber auch bei den Nördlichen so. Deutschland bekam seinerseits, keine Punkte von beispielsweise Frankreich. Gerade einmal die Schweiz hatte 2 Punkte übrig. Darauf aber das mehr als nur schlechte Abschneiden zu schieben, ist wie immer viel zu einfach. Dennoch wird es wieder gerne gemacht. Wenn Deutschland hier nicht seine Hausaufgaben macht, dann wird es auch nächstes Jahr nichts mit einer besseren Platzierung.
Allgemein war es abzusehen, dass Deutschland keine Top-Bewertung bekommen würde, auch wenn das Lied der No Angels „Disappear “ nicht zu den schlechtesten gehört hat. Nimmt man z.B. die Zeit vor dem Eurovision Song Contest, wird einem schon bewusst, wo die Unterschiede zu anderen Nationen liegen. So sind viele Künstler durch die entsprechenden Ländern gereist und haben ein bisschen Werbung gemacht. Oder Russland, der Sieger dieses Jahres, nahm viel Geld in die Hand und sorgte so für die Stimmen. Einfach hinfahren, ein Liedchen trällern und dann auf den ersten Platz gevotet zu werden, funktioniert heutzutage einfach nicht mehr.

Gewonnen hat übrigens Russland mit 272 Punkten. Dima Bilan mit seinem Song „Believe“ schaffte den Sieg für die Russen.

Hier das Lied beim Halbfinale des Eurovision Song Contest 2008: